TG Voerde 1862 e.V. Basketball

1. Herren: Warum sieht der Trainer so alt aus?

TG Voerde – Basketball – Bezirksliga, Herren Warum sieht der Trainer so alt aus? / Später 70 – 76 – Knock – Out am Harkortsee

TG Voerde – Basketball – Bezirksliga, Herren

Warum sieht der Trainer so alt aus? / Später 70 – 76 – Knock – Out am Harkortsee

Bereits am Tag vor dem Aufeinandertreffen mit der BG Harkortsee hatte TGV – Flügelspieler Benny Schmidt festgestellt: „Unser Trainer sieht älter aus, als er wirklich ist.“ Woher dieses Phänomen rührt, konnten die mitgereisten Fans und Zuschauer nur 24 Stunden später live erleben. Man bekam ein Match zu sehen, in dem ein engagierter Übungsleiter überproportional altern MUSS – inklusive grauer Haare und Faltenbildung…
Zum Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn konnten die Ennepetaler Korbjäger nur zu siebt anreisen. Verletzungen und Krankheiten hatten den Kader arg dezimiert. Die Vorzeichen waren also schlecht, zumal auch Aufbauspieler Ralf Julitz gefühlt ein Kilogramm Tape am Sprunggelenk brauchte, um überhaupt auflaufen zu können.
Der gealterte Coach schickte neben Julitz die beiden Flügel Schmidt und Dennis Stankowski sowie Kapitän Finjan Hardt und Mo Lindner auf der Centerposition als Starting – Five aufs Parkett der Karl – Adam – Sporthalle in Hagen – Vorhalle. Zwar erlangten die Gastgeber die erste Führung, dann aber zogen die Voerder ihr gewohntes Fast – Break – Spiel auf und gewannen das Viertel verdient mit 23 – 17. Topscorer Benny Schmidt brillierte mit 12 Punkten in diesem Abschnitt, aber auch Dennis Stankowski setzte seine Duftmarken, immer wieder hervorragend in Szene gesetzt von Pass-Maschine Julitz.
In den zweiten 10 Minuten hielt man weitestgehend das Niveau, da auch Back – Up – Point Guard Lucas Borchert starke Szenen hatte und Mo Lindner mehr und mehr das offensive Brett kontrollierte. Bereits zu diesem Zeitpunkt erkannten Coach und Spieler allerdings die Problemstelle des heutigen Spiels: der Defensiv – Rebound! Immer wieder kam die BG Harkortsee zu zweiten Chancen, da deren quirligen Flügelspieler mit viel Energie und Tempo jedem Ball nachgingen. „Da haben wir im gesamten Match nicht hart genug gearbeitet. Die Jungs haben nicht konsequent genug ausgeboxt und waren nicht in der Lage, mit allerletzter Konsequenz um jeden Ball zu fighten,“ analysierte der Coach im Anschluss an die Begegnung. Natürlich wurde das Thema in der Halbzeitpause angesprochen – und kurzzeitig hatte man auch den Eindruck der Besserung. Nach sechs Punkten von Mo Lindner und sieben Zählern von Benny Schmidt zogen die Gäste wieder auf 57 – 47 davon, ehe mit einer Acht – Punkte – Führung in letze Viertel gestartet wurde (62 – 54).
Und nun folgte, was leider irgendwann zu befürchten war. Bedingt durch den Kräfteverschleiß in der sehr kleinen Rotation begannen die Wurfquoten zu sinken, Ballverluste häuften sich und die allerletzte Spritzigkeit ging verloren. In der 37. Minute wechselte erstmals in der 2. Halbzeit die Führung. Ein Korbleger von Lindner und ein erfolgreicher Dreier von Julitz ließen nochmals Hoffnung aufkeimen, doch die nun wieder auftretenden Schwächen beim Rebound gaben letztlich den Ausschlag für die Niederlage.
Über weite Strecken zeigte die TG Voerde ein gutes Spiel. Lange Zeit schien ein Sieg im Bereich des Möglichen. Am Ende stand man dann aber mit leeren Händen da. „Der Gegner hat in der Schlussphase immer den gleichen Spielzug gespielt. Wir haben das erkannt, konnten aber physisch und mental darauf nicht mehr reagieren. Leider haben auch nicht alle sieben Spieler am oberen Level agiert. Das wäre aber notwendig gewesen, um in dieser Konstellation das Match zu holen. Am Auftritt als Team gibt es nichts zu meckern. Die Jungs wachsen immer mehr zu einer Einheit zusammen. Aber uns fehlen derzeit die Erfolgserlebnisse, was bei einigen Spielern leider dazu führt, dass sie unter Druck nicht ihr Leistungslimit erreichen. Der kleine Kader ist vielleicht eine Erklärung für die Niederlage, aber definitiv keine Entschuldigung. Auch in dieser Konstellation hätten wir das Spiel gewinnen können, vielleicht sogar müssen.“
Am nächsten Samstag empfangen die Voerder Jungs das Tabellenschlusslicht aus Hasslinghausen im Reichenbach – Gymnasium. Eine Partie, die dem Coach jetzt bereits leichte Magenschmerzen bereitet. „Jeder erwartet nun einen Sieg von uns, die Spieler inklusive – aber unsere Verletztensituation wird bis dahin nicht viel besser sein. Wir werden eine Mischung aus unbedingtem Siegeswillen und Lockerheit hinbekommen müssen. Ich hoffe sehr, dass wir hierfür in der Trainingswoche die nötigen Grundlagen legen können,“ bemerkt der Trainer abschließend.
Apropos Trainer: Nach einem Spielverlauf, wie er gegen die BG Harkortsee zu beobachten war, ist die Frage wohl abschließend beantwortet, warum der Coach so alt aussieht…

BG Harkortsee – TG Voerde
76 – 70 (17-23/19-17/18-22/22-8)
Finjan Hardt 2, Benny Schmidt 23, Dennis Stankowski 10/1, Moritz Lindner 23, Manuel Scharfenstein, Ralf Julitz 8/2, Lucas Borchert 4.

Bericht: Martin Schrader

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