Das Viertel des Grauens
Das Viertel des Grauens / Bittere Niederlage in Breckerfeld
30 Minuten waren gespielt in der Sporthalle Breckerfeld – und nach einem defensiv überragenden Viertel führte die TG Voerde beim Favoriten TuS Breckerfeld mit 8 Punkten. Was dann allerdings passierte, ließ Trainer und Spieler der Ennepetaler wenig später völlig rat- und sprachlos die Heimreise antreten. Nach einem Schlussabschnitt, in dem nichts, aber auch rein gar nichts mehr funktionieren sollte, verloren die Voerder das Match noch mit 47 – 57.
Auch 48 Stunden nach der Begegnung fällt es Trainer Martin Schrader äußerst schwer, das Geschehene in Worte zu fassen. „Wir waren von einem Moment zum anderen völlig blockiert. Breckerfeld hatte die Defense umgestellt, aber es existierten klare Anweisungen und Absprachen, was wir wie machen wollten. Doch ein Teil der Spieler hat sich völlig zurück gezogen und ein anderer Teil hat versucht, Heroball zu spielen. Dazu sind wir defensiv komplett eingebrochen, haben uns einen Wurf nach dem anderen einschenken lassen, ohne Gegenwehr zu zeigen. Natürlich kann man im Nachhinein sagen, wir hätten taktisch etwas anderes versuchen können oder andere Spieler aufs Feld stellen sollen, aber im Augenblick des Geschehens war ich überzeugt davon, dass wir genau die richtigen Mittel zur Verfügung haben, das Match zu gewinnen. Hätte, hätte, Fahrradkette hilft ohnehin niemals weiter.“
Nachdem die Konkurrenz im Tabellenkeller am Wochenende gewinnen konnte (SG Welper / BG Harkortsee), stehen die Voerder Korbjäger jetzt wieder mit dem Rücken zur Wand. Die beiden kommenden Heimspiele gegen die BG Hagen und Welper werden nun vermutlich über das Wohl und Wehe der Saison entscheiden. „Wir brauchen jetzt eine perfekte Trainingswoche und müssen die Gründe für unseren Auftritt in Breckerfeld herausfinden. Die Analyse muss schonungslos ausfallen, ohne dass wir uns dabei als Team in Frage stellen oder auseinander dividieren,“ fügt der Coach noch an.
Die erste Halbzeit in Breckerfeld verlief weitestgehend ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Beide Mannschaften legten ihr Hauptaugenmerk auf die Verteidigung, leichte Punkte gab es auf beiden Seiten nicht. Durch das krankheitsbedingte Fehlen von Point – Guard Ralf Julitz, spielten die Voerder zu selten ihre Stärken im Fast – Break aus, auch wenn die Vertreter Lucas Borchert, Comebacker Fabian Szarmach und Jannis Wegner ihre Sache über drei Viertel ordentlich machten. Gegen die tiefe Zone des Gegners brauchte man Treffer von den Außenpositionen. Hier konnte sich Dennis Stankowski hervortun, leider aber nur er… Das Einbinden der Centerspieler fiel da erwartungsgemäß schwer. Hier zeigte sich Dominik Grefe in einigen Sequenzen in Spiellaune. Leider verletzte sich Voerdes Nr. 11 im letzten Viertel.
Nach dem Seitenwechsel folgte dann ein drittes Viertel so ganz nach dem Geschmack des Voerder Trainers. Nur zwei Punkte von der Freiwurflinie (durch Spielertrainer – Routinier Arnd Neuhaus) gelangen den Gastgebern in diesen 10 Minuten. Die defensive Phalanx der Voerder arbeitete phantastisch – das Match kippte in Richtung der Gäste…eigentlich…
Und dann folgte das Viertel des Grauens.
Am Ende unterlag die TG Voerde mit 47 – 57 beim TuS Breckerfeld – und es blieb nichts anderes übrig, als dem Gegner zum Sieg zu gratulieren. „Die Breckerfelder haben im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Coaches Timo Senger und Arnd Neuhaus hatten ein gutes Händchen mit der Defense – Umstellung, die uns offenbar das Genick gebrochen hat. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als zu gratulieren. Wir müssen nun nach vorne schauen, ohne die Hintergründe dieser Niederlage zu vergessen. Ich glaube nach wie vor daran, dass wir ausreichend Qualität haben, die noch nötigen Siege einzufahren und hoffe jetzt auf eine intensive und verletzungsfreie Trainingswoche,“ lautet das Schlusswort des Voerder Trainers.
Lobende Worte fand der Ennepetaler Coach allerdings noch für die Schiedsrichter – Leistung. „Wir haben verloren, ich habe ein technisches Foul kassiert und ich sage dennoch: das war ganz hohes Niveau für unsere Liga! Chapeau!“
TuS Breckerfeld II – TG Voerde
57 – 47 (13-11/18-15/2-15/24-6)
Finjan Hardt 3, Benjamin Schmidt 12, Jan Hendrik Szarmach, Dennis Stankowski 9/3, Moritz Lindner 6, Dominik Grefe 4, Manuel Scharfenstein 5, Fabian Szarmach 3, Marius Rausch dnp., Jannis Wegner 5/1, Lucas Borchert.