Fast wie bei Zalando: Drama im Schuhkarton
Landesliga – Aufsteiger TG Voerde hat am ersten Spieltag eine 61 – 69 Niederlage bei Nikola Tesla Hagen kassiert. Ohne die Leistung der routinierten und sympathischen Gastgeber schmälern zu wollen – die Umstände des Zustandekommens dieses Resultats waren streckenweise skandalös.
„Ich bin jetzt über 25 Jahre als Trainer tätig – an ein solch manipulatives Verhalten eines Schiedsrichters kann ich mich nicht erinnern. Einer der Schiedsrichter hat bewusst und in voller Absicht Einfluss auf das Spielergebnis genommen. Das hatte nichts damit zu tun, dass jemand mal einen gebrauchten Abend hat oder in der Interpretation von Situationen eine andere Sichtweise als der Coach an den Tag legt, sondern hier hat jemand ein Interesse daran gehabt, die Mannschaft der TG Voerde nicht als Gewinner aus der Halle gehen zu lassen, warum auch immer. Dass dieser Herr dann im Anschluss an das Match noch mit den Hagener Spielern auf deren Bank beim Bier den Sieg feiert, hinterlässt mehr als ein Geschmäckle,“ berichtet TGV – Trainer Martin Schrader, der angesichts des Erlebten immer noch fassungslos ist. „Es ist schade, dass wir nach dem ersten Spieltag nicht über die gute Leistung meiner Mannschaft sprechen können. Aber was sich hier abgespielt hat, ist für Außenstehende vermutlich kaum zu glauben. Unzählige Male hat dieser Herr in Grau im Aktionsbereich seines Kollegen mit Pfiffen gewildert – ausschließlich gegen uns. Andererseits hat er in seinem Bereich zahlreiche Aktionen nicht geahndet, die Freiwürfe für uns zur Folge gehabt hätten. Wir verbuchen über sämtliche Vorbereitungsspiele – inklusive WBV – Pokal – einen Schnitt von 13,5 Fouls pro Spiel – haben in diesen Spielen nur Ahnungslose gepfiffen? Ich denke nein. Am Samstag lautet das Foulverhältnis 19 zu 34 (!!!), obwohl WIR es waren, die das ganze Spiel über den Korb attackiert haben. Nikola Tesla macht 26 Punkte durch Freiwürfe nach zum Teil aberwitzigen Pfiffen. So hatten wir keine Chance,“ fährt der Voerder Head – Coach fort, um fazitär zu bemerken: „Ich habe es am Samstag nach dem Spiel den Jungs bereits in der Kabine gesagt: wir gehen unseren Weg weiter! Ich glaube an das Team und ich glaube auch an den Style, wie wir Basketball spielen.“
Zum Spiel selber lässt sich noch sagen, dass die TG Voerde drei Viertel lang das Match dennoch offen gestalten konnte, im letzten Viertel dann aber etwas kopflos agierte, was dem routinierten Gegner natürlich in die Karten spielte. Bereits ab der 2. Minute mussten sich die Ennepetaler Coaches intensiv mit dem Foulmanagement beschäftigen. Spielerwechsel aus taktischen Gründen waren nicht möglich. Einen starken Pflichtspiel – Einstand für die TG Voerde gab Manuel Welp, der bei nahezu jeder Aktion zum Korb geschoben oder gehalten wurde und immerhin gesamt zwei Freiwürfe zugesprochen bekam.
Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, warum ein Landesligaspiel in einem Schuhkarton stattfinden muss. Die Halle 3 im Sportzentrum Am Bügel ist nun wirklich nicht für Wettkampf – Basketball geeignet. Noch befremdlicher wird es dann, wenn parallel zum stattfindenden Spiel die große Halle 1 nicht genutzt wird…
Die Statistik:
Nikola Tesla Hagen – TG Voerde 69 – 61 (20-22/10-10/19-18/20-11)
Manuel Welp 12 (4 Fouls), Jan Hendrik Szarmach, Fabian Szarmach 4 (5 Fouls), Moritz Lindner 13 (4 Fouls), Alexander Kettler 2 (4 Fouls), Nils Schäfer 19/3 (2 Fouls), Dominik Grefe (3 Fouls), Alvaro Pro (2 Fouls), Leon Fedder 5 (5 Fouls), Johannes Spitz 6/1 (5 Fouls), Marius Rausch dnp, Max Wodara dnp.
Nächsten Sonntag empfängt die TG Voerde im ersten Heimspiel der Saison den TV Jahn Siegen.