Trainingsauftakt bei der Damen-Mannschaft
Nach Monaten der Video-Konferenzen traf sich gestern die Damen-Mannschaft der TG Voerde das erste Mal wieder zum Präsenz-Training. Den Umständen entsprechend in freier Natur und mit Abstand – aber es wurde tatsächlich wieder gemeinsam Sport getrieben.
Zu Beginn der Veranstaltung stand zuerst einmal eine Gesprächsrunde auf der Tagesordnung. „Wir haben einen gewissen Rahmen, in dem wir uns in Sachen Trainingsgestaltung bewegen dürfen, aber nicht alles, was erlaubt ist, muss auch sinnvoll sein. So haben wir zum Beispiel entschieden, vorerst auf Hallentraining zu verzichten,“ erläutert Coach Martin Schrader. „Viele Arbeitgeber haben immer noch sehr strenge Hygieneregeln. Da kann ich nicht nach Feierabend einfach so mit einer Gruppe in die Turnhalle gehen und Kontaktsport betreiben. Dass passt nicht,“ führt der Trainer weiter aus, der in seiner Funktion als Sportwart seinen Trainern relativ freie Hand lässt, wie sie zukünftig ihr Training gestalten. „Wichtig ist nur, dass alles den festgesetzten Regeln entspricht. Hierbei muss aber unbedingt den Ansichten und Bedenken der Spieler und gegebenenfalls auch der Eltern Rechnung getragen werden. Man darf kein Außenseiter sein, wenn man zu diesem Zeitpunkt der Pandemie noch Bedenken gegen gewisse Trainingsformen hat.“
Die Damen-Mannschaft wird in den nächsten Wochen vor allem laufen gehen, entweder in „freier Wildbahn“ (so, wie gestern im Schlosspark Martfeld) oder am Dorma – Sportpark, wo auch zwei Korbanlagen für Wurfübungen zur Verfügung stehen. Angedacht wurde auch ein Volleyball – Turnier oder Wassergymnastik im Pool der Mannschaftskapitänin.
Das Team sprach auch über eine mögliche Saison. Derzeit stehen 10 Spielerinnen im Kader, womit eine Teilnahme durchaus grundsätzlich machbar wäre. Nach den Monaten der Entbehrung wurde hingegen auch schnell deutlich, dass es nicht nur in Sachen Sport einigen Nachholbedarf gibt. „Viele Spielerinnen sehnen sich verständlicherweise danach, auch mal wieder in den Urlaub zu fahren oder anderweitige Aktivitäten zu machen. Daher gilt es offen und ehrlich gemeinsam abzuwägen, ob es wirklich Sinn macht und durchführbar ist, an einer Meisterschaft teilzunehmen. Wir können nur schwerlich an einer Saison teilnehmen und dann fahren drei Personen in den Ski – Urlaub und zwei andere sind in der Karibik. Zum Glück haben wir noch ein wenig Zeit, bis wir eine endgültige Entscheidung treffen müssen. Und in der Art, wie die Spielerinnen miteinander kommunizieren, bin ich mir sicher, dass wir die beste Lösung finden werden,“ ergänzt der Trainer.
By the way: trotz der im Vorfeld zahlreich geäußerten Bedenken, schafften alle Spielerinnen das Pensum der ersten Lauf-Einheit ohne wirkliche Probleme. Ganz im Gegenteil: das Team hatte sichtbar Spaß daran, wieder gemeinsam etwas zu veranstalten und die vom Trainer vorgegebenen Rundenzeiten ließen auch den Raum, sich unterwegs ausgiebig über die Erlebnisse der letzten Monate zu unterhalten.
Martin Schrader